21. Februar 2017

Inklusion

Alle Menschen werden als Kinder geboren, alle Kinder sind Menschen. Diese einfache Tatsache verbindet die Menschheit miteinander. Wir alle leben in einer Welt mit unserer Einzigartigkeit zusammen. Die Menschheit ist eine Gemeinschaft gleichwürdiger, gleichberechtigter und freier Lebewesen, die sich auf dem Weg in eine solidarische Gesellschaftsform befindet, in der niemand ausgeschlossen ist und in der Respekt und Verantwortung die Grundlage des Miteinander bilden.

Respekt für Unterschiede verknüpft mit der konsequenten Positionierung gegen Ausgrenzung und Diskriminierung beschreibt Inklusion als Haltung.

Alle Kinder, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigungen, ob mit oder ohne Lern- oder Verhaltensbesonderheiten, haben ein Recht auf Entfaltung ihrer Persönlichkeit und auf eine Förderung ihrer Entwicklung.

Alle Menschen in einer Gesellschaft sind Menschen mit jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen, auf die angemessen reagiert werden muss.

Bildung für alle

„Inklusion wird also als ein Prozess verstanden, bei dem auf die verschiedenen Bedürfnisse von allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingegangen wird. Erreicht wird dies durch verstärkte Partizipation an Lernprozessen, Kultur und Gemeinwesen, sowie durch Reduzierung von Exklusion in der Bildung.“

Deutsche UNESCO-Kommision e. V. – Inklusion: Leitlinien für die Bildungspolitik, 2009
Bild bei der Austellung von der MSA-Abschlussgruppe, Sommerfest 2019
 
SMASH GENDER
CONSTRUCTS

…BECAUSE I WANT TO BE FREE TO BE WHO I AM
 

 

„Eine inklusive pädagogische Praxis drückt Wertschätzung nicht nur für vielfältige Geschlechtsausdrucksformen und Identitäten aus, sondern auch für unterschiedliche Familienformen, Lebensweisen, soziale und ethische Herkünfte, Befähigungen und weitere lebensweltliche Aspekte. Wenn Kinder und Jugendliche wertschätzende Erfahrungen von Einschluss machen, werden sie im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt.

Durch eine positive Vermittlung von unterschiedlichen Lebenswelten bekommen alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, einen sicheren Umgang mit sozialer Vielfalt zu lernen und zu erleben. Dies unterstützt sie dabei, sich in einer immer komplexeren Welt wohlzufühlen, gut zurechtzufinden und gesellschaftlicher Vielfalt konstruktiv zu begegnen. Die pädagogische Vorbereitung auf eine von Vielfalt geprägte Gesellschaft ist nicht nur sinnvoll, sondern auch ein erklärtes Bildungsziel der Vereinten Nationen, die in der Kinderrechtskonvention festgehalten haben, dass Bildung darauf abgerichtet sein muss, »das Kind auf ein verantwortungsbewusstes Leben in einer freien Gesellschaft … vorzubereiten« (Artikel 29 (1) KRK)

Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg und Fachstelle Queere Bildung – Praxishilfe für Jugendeinrichtungen, 2019
 

 
Fünf notwendige Standards der Inklusion

  • Ethnokulturelle Gerechtigkeit ausüben und Antirassismus stärken
  • Geschlechtergerechtigkeit herstellen und Sexismus ausschließen
  • Diversität in den sozialen Lebensformen zulassen und Diskriminierungen in den sexuellen Orientierungen verhindern
  • Sozio-ökonomische Chancengerechtigkeit erweitern
  • Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderung herstellen
  • Inklusion und Bildungsgerechtigkeit, 2012
     

     

    „Auf der Suche nach einem Ausdruck, der geeignet ist, die unübersehbar vielschichtigen Facetten Inklusiver Pädagogik auf einen Begriff zu bringen, fällt die Wahl auf den Ausdruck »Caring Community«, also »Fürsorgliche Gemeinschaft«. Von wechselseitigem Wohlwollen aller Beteiligten getragene Fürsorge kann emotional-soziale und kognitive Entwicklungen wirksam unterstützen und so schrittweise zum Gelingen von Inklusion beitragen.“

    Schulen inklusiv gestalten, 2022